Analyse der stationären Abrechnungsdaten

Stationaere Abrechnungsdaten

Die Diagnosedaten, die im Rahmen der stationären Abrechnung (§ 301 SGB V) an die Krankenkassen übermittelt werden, werden für das Jahr der Entlassung des Versicherten aus dem Krankenhaus standardisiert in der Satzart 500 zusammengeführt und zu bestimmten Zeitpunkten an den GKV-Spitzenverband bzw. das Bundesversicherungsamt übermittelt. Die stationären Diagnosen bilden neben den ambulanten Diagnosen die zentrale Grundlage für die Berechnung der morbiditätsorientierten Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds. Zur Sicherung der mittelfristigen Krankenkassenfinanzierung und der Liquidität ist es unabdingbar, die Qualität dieser Daten laufend zu prüfen.

Neben den gemäß ICD10 kodierten stationären Diagnosen werden unter anderem das zugehörige Versicherungspseudonym, der Entlassungsmonat und die Diagnoseart (Haupt- oder Nebendiagnose) in der Satzart 500 erfasst. Daneben wird in der 4K ANALYTICS SUITE die Verarbeitung ergänzender Informationen ermöglicht, wie beispielsweise das Identifikationskennzeichen des Krankenhausfalles (FallID) sowie das Institutionskennzeichen (IK) und die Postleitzahl des Krankenhauses.

Für die Qualitätssicherung wird die Satzart 500 in der 4K ANALYTICS SUITE um weitere Informationen erweitert, die in einem Analysemodell zusammengeführt und für flexible Analysen bereitgestellt werden. Hierzu können derzeit folgende Informationen eingebunden werden.

In dem oben gezeigten beispielhaften Screenshot werden die Patientenbewegungen zwischen den Krankenhäusern anhand von farblich unterschiedlichen Verbindungsgeraden auf einer Karte visualisiert. Die Geradenbreite zeigt den Anteil der Patienten auf, die nach dem Entlassungsmonat in einem anderen Krankenhaus aufgenommen und entlassen wurden. Des Weiteren werden Informationen zur jeweiligen Belegungsquote, zu den Fachabteilungen, zum Diagnoseprofil sowie dem Anteil der MRSA-Diagnosen am gesamten Diagnosespektrum aufgezeigt.

Anhand des Auswertungsbeispiels kann geprüft werden, ob spezifische Kodierfehler bereits in den Rohdaten vorliegen und ob alle Patientenbewegungen unter der Maßgabe von Fallzusammenführung sowie Kodierverhalten sinnvoll sind.

Natürlich können die Nutzer eigene Fragen formulieren und für die Lösung beliebige Diagramme und Tabellen zusammenstellen (Stichwort: Self-Service-BI).

Quelle

Detail

Betrachtungsjahr

Beschreibung

Satzart

100

Diagnosejahr

Abgleich der Versichertenpseudonyme in der Satzart 500 zu den Versicherteninformationen in der zugehörigen Satzart 100.

 

500

Diagnosejahr und maximal vier Vorjahre

Abgleich der Diagnoseinformationen über die Zeit. Auswertung nach Diagnosegruppen (ICD10-Klassifikation, Morbi-RSA-Gruppierungen nach Krankheitsgruppen, Morbiditätsgruppen oder DxG-Gruppen) und Entlassungsmonaten.

 

700

Diagnosejahr

Prüfung, ob es Versichertenpseudonyme mit Kosteninformationen im Hauptleistungsbereich 4 in der Satzart 700 ohne Diagnoseinformationen in der Satzart 500 gibt.

G-BA

Qualitätsberichte

ab 2010

Die Qualitätsberichte enthalten die Diagnoseprofile für ca. 1.750 Krankenhäuser. Des Weiteren sind vielfältige Informationen zu den Fachabteilungen und Standorten enthalten. Über das Institutionskennzeichen erfolgt eine Verknüpfung zur Satzart 500. Ein Abgleich zur Satzart 500 zeigt mögliche Differenzen in den Diagnoseprofilen auf.

BVA

Krankheitszuordnungen

ab 2010

Für die bessere Klassifikation der Satzart 500 erfolgt die Zuordnung der Diagnosen zu den vollständigen Krankheitsgruppen, den Morbiditätsgruppen und den DxG-Gruppen.

 

Satzartauswertungen

ab 2010

Das Bundesversicherungsamt stellt mit einem kleinen Zeitverzug Auswertungen zu den gemeldeten Satzarten auf Ebene der Krankenkassenarten bereit. Ein Abgleich zur Satzart 500 zeigt mögliche Defizite auf.

 

Berechnungen zur Krankheitsauswahl

ab 2010

In den Berechnungen zur Krankheitsauswahl sind ebenfalls Aussagen zur krankheitsbezogenen Hospitalisierung. Der Vergleich der Hospitalisierungsquoten ermöglicht die Identifikation von Defiziten.

DeStatis

Stationäre Diagnosen

ab 2010

DeStatis stellt die vollständigen Diagnoseprofile (ICD10 3-Steller) nach Altersgruppen und Bundesland (Standort des Krankenhauses, Wohnort des Versicherten) bereit. Ein Abgleich zur Satzart 500 zeigt mögliche Differenzen in den Diagnoseprofilen auf.

DIMDI

ICD-Katalog

Diagnosejahr

Für die bessere Klassifikation der Satzart 500 erfolgt die Zuordnung der Diagnosen zu den Kapiteln, Gruppen und Kategorien des ICD10-Kataloges.